Die Früherkennung spielt die entscheidende Rolle im Kampf gegen das Prostatakarzinom. Bis heute sind der PSA-Wert und die digitale rektale Untersuchung (DRU) die Basis der Prostatakrebsvorsorge. Beide Methoden haben jedoch ihre Limitationen und werden wissenschaftlich kontrovers diskutiert. Das PSA ist ein Organmarker und kein Tumormarker und dementsprechend ist das Screening mittels PSA zu Recht umstritten.
Stockholm3 kombiniert PSA mit drei anderen Proteinmarkern, einer Reihe von genetischen Markern sowie klinischen Angaben und ermöglicht so eine genauere Risikoberechnung als PSA allein. Die Ergebnisse werden auf der Grundlage von Alter und Familienanamnese personalisiert und ermöglichen eine individuelle Risikobewertung. Dieser Ansatz stellt sicher, dass Personen mit hohem Risiko, aber niedrigem PSA-Wert frühzeitig durch eine weitere Abklärung identifiziert werden. Dadurch werden zu spät gestellte Diagnosen verhindert und die Behandlungsmöglichkeiten erweitert.
Eine im Test inkludierte klare Handlungsempfehlung erleichtert die Interpretation der Resultate und die Festlegung der weiteren diagnostischen Schritte. So können die Patienten in den meisten Fällen ohne Zuweisung zum Urologen sicher und ressourcenschonend durch die Hausärztin, den Hausarzt abgeklärt werden.
«… Stockholm3 blood test trial results are seminal»
Stockholm3 kombiniert Proteinmarker (freies und gesamtes PSA, PSP94, GDF15 und KLK2), mit einer Reihe von genetischen Markern sowie klinischen Daten (Alter, familiäre Vorgeschichte von Prostatakrebs, frühere Biopsien, Verwendung von 5-Alpha-Reduktasehemmern) in einem Algorithmus mit dem Ziel, aggressiven Prostatakrebs in einem frühen Stadium zu erkennen.
Die PSA-Messung allein zur Risikobewertung ist nicht genau. Ein und dasselbe PSA-Ergebnis kann für verschiedene Männer unterschiedliche Risikoniveaus bedeuten. Stockholm3 misst PSA und drei weitere Proteinmarker, um das Risiko für aggressiven Prostatakrebs zu beurteilen.
Der Stockholm3-Test umfasst auch die Messung einer Reihe von genetischen Markern, den sogenannten Einzelnukleotid-Polymorphismen. Dabei handelt es sich um kleine Variationen im Code desselben Gens, die ein Risiko anzeigen. Das Vorhandensein von spezifischen Genen wird nicht gemessen.
Bei der Analyse des Stockholm3-Risikoscores werden auch klinische Informationen berücksichtigt. Hierzu gehören
Stockholm3 führt zu einem besseren Verständnis für die individuelle Prostatakrebswahrscheinlichkeit und vermindert dadurch die Unsicherheit beim Patienten.
Der Stockholm3-Test zeigt in einem Risiko-Score die Wahrscheinlichkeit an, einen aggressiven Prostatakrebs zu haben. Das Resultat beinhaltet eine Prozentangabe für das Vorliegen eines klinisch signifikanten Prostatakarzinoms (Gleasons Score ≥3+4=7 / ISUP ≥2).
Stockholm3 liefert klare Empfehlungen zum weiteren Vorgehen.
Hohes Risiko
Überweisung zum Urologen zur weiteren Abklärung
Niedriges oder normales Risiko:
Wiederholung des Tests in 2 bis 6 Jahren
Stockholm3 ist zugelassen für Männer im Alter von 45-74 Jahren, die noch keine Prostatakrebsdiagnose hatten.
Die allgemeinen Empfehlungen für ein Prostatakrebsscreening gelten weiterhin:
PSA < 1.5 ng/ml:
PSA 1.5 – 20 ng/ml:
PSA > 20 ng/ml:
Stockholm3 wird nicht durchgeführt
Durchführung des Stockholm3-Tests
Direkte Weiterweisung an den Urologen zur Abklärung
Das Risiko eines Prostatakrebses unterhalb eines PSA-Wertes von 1.5 ng/ml ist sehr niedrig. Ein PSA-Wert von mehr als 20 ng/ml erfordert in der Regel weitere Abklärungen.
Benötigt der Patient einen Stockholm3-Test wird wie folgt verfahren:
Preis und Verrechnung
Die Verrechnung erfolgt durch das Labor direkt an den Patienten.
In der Regel übernehmen die Krankenkassen die Kosten für den Test. Für den Fall einer Ablehnung der Kostenübernahme durch die Krankenkasse trägt der Patient die Kosten des Tests.
Er wird hierüber direkt auf dem Laboreinsendeformular orientiert und kann dort auch sein schriftliches Einverständnis erteilen.